Kinderhilfe Nepal e.V.


Über Nepal

Das Sehnsuchtsland der Hippies, Literaten und Bergsteiger, das kleine Königreich Nepal, thront seit Jahrhunderten auf dem Dach der Welt. Durch das schwere Erdbeben am 25.April 2015 rückte das Land im Himalaya plötzlich in das Bewusstsein der Menschen – Zeit einen realistischen Blick auf Nepal zu werfen.

Der größte Teil der 27 Millionen Einwohner lebt in der Gangestiefebene und im Kathmandutal. Das ursprüngliche Siedlungsgebiet liegt in der mittleren Bergregion, die Hochgebirge um Mount Everest und Annapurna sind indes fast menschenleer. Nur zu Fuß sind die abgelegenen Gebirgsregionen Dolpho und Mugu in Westnepal zu erreichen. Die einheimische Bevölkerung verteilt sich auf über 100 verschiedene Ethnien und Kasten, die sich in sage und schreibe 124 Sprachen und Dialekten miteinander verständigen müssen. Über die Hälfte (54,8%) sind Analphabeten.

Die Hauptstadt des Landes mit inzwischen einer Million Einwohnern ist Kathmandu, die nächst größeren Städte Pokhara (255 000) und Lalitpur (220 000) kommen in etwa auf die Einwohnerzahl von Braunschweig oder Halle. 217 weitere nepalesische Städte sind von jeweils mehr als 10 000 Menschen bewohnt.

Seit dem 14.Jahrhundert existierte Nepal als Königreich. Nach einem 10 Jahre währenden Bürgerkrieg wurde 2008 die Monarchie abgeschafft und eine föderale demokratische Republik ausgerufen. Bis zur Entmachtung des Königs war der Hinduismus Staatsreligion. Allgegenwärtig sind die aufgemalten Augen den Bauwerken der Buddhisten, den Stupas, die den Reisenden im ganzen Land verfolgen. Neben weiteren Minderheiten sind in Nepal animistische Religionen wie der alte Himalaya-Glaube Bön beheimatet.

Am 25. April 2015 um 11:56 Uhr wurde fast das ganze Land von einem Erdbeben der Stärke 8,1 erschüttert. Das Epizentrum lag in der Gorkha-Region, etwa 75 km Luftlinie nordwestlich von Kathmandu. Auf das äußerst schwere Erdbeben folgten in den darauffolgenden Wochen über 400 zum Teil schwere Nachbeben. Über 10 000 Todesopfer waren zu beklagen, über 3,5 Millionen Menschen waren plötzlich obdachlos geworden.